FAQ

Häufig gestellte Fragen

Hier werden alle Fragen rund um die Ausbildung zum Genesungsbegleiter und zu EX-IN beantwortet. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Genesungsbegleiter

Der Begriff Ex-In (Experienced Involvement) steht für ein 2005 von der Europäischen Union aufgelegtes Modell, bei dem Psychiatrie-Erfahrene sich vor allem mit anderen Psychiatrie-Erfahrenen, aber auch mit psychiatrischen Fachkräften und Angehörigen Psychiatrie-Erfahrener austauschen und über einen Lehrplan die Qualifikation erhalten, selbst psychisch kranke Menschen zu unterstützen, in der Ausbildung oder Forschung zu arbeiten … sagt Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ex-In

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Nein. Die Teilnehmenden kommen mit völlig unterschiedlichem Hintergrund.

Grundsätzlich ja. Vorausgesetzt, Sie können an den entsprechenden Modultagen freinehmen und haben auch sonst genügend Kapazitäten, um weitere Inhalte der Ausbildung zu bearbeiten (sh. auch II.3.). Empfehlenswert ist ein Gespräch mit dem Arbeitgeber und ggf. eine schri^liche Genehmigung, dass die Ausbildung parallel absolviert werden kann.

Nein. Es geht bei der EX-IN Genesungsbegleitung grundsätzlich nicht um Symptom-Freiheit, sondern um die Vermittlung, dass ein glückliches und zufriedenes Leben auchMIT einer psychischen Erkrankung möglich ist.

Sie haben kurz den Überblick verloren? Nicht verzweifeln! An dem Punkt waren vor Ihnen schon Viele, die nun als Genesungsbegleiter:innen  einen Job gefunden haben!

Kommen Sie einfach zu unserer kostenlosen Informationsveranstaltung  oder Videoberatung.

5 Basismodule:
1. Gesundheit und Wohlbefinden
2. Empowerment
3. Erfahrung und Teilhabe
4. Recovery (Wiedererstarken)
5. Trialog

7 Aufbaumodule:
6. Selbsterforschung
7. Fürsprache
8. Assesssment
9. Beraten und Begleiten
10. Krisenintervention
11. Lehren und Lernen
12. Abschluss

2 Praktika
1. Praktikum i.H.v. mind. 40 Stunden (Empfehlung zwischen Modul 3 und 6) Mit Erstellung eines Praktikumberichts
2. Praktikum i.H.v. mind. 80 Stunden (Empfehlung zwischen Modul 6 und 11) Mit Erstellung eines Praktikumberichts

Portfolioarbeit
Erstellung eines persönlichen Portfolios mit 20 – 30 Seiten (ab Modul 2 durchgehend). Das Potfolio ist eine Art Momentaufnahme über Sie als Person, Ihr Leben, Ihre Zukunftspläne und den EX-IN Kurs. Dafür werden Sie durch Themenvorschläge, anregende Fragen und Beispiele angeleitet, schriclich über obige Themen zu reflektieren.

„Heldenreise“
Erarbeitung meiner persönlichen Geschichte in 10 Stichpunkten (mit Vortrag vor der Gruppe – Form der Darstellung offen)

Abschlussarbeit
Halten einer Abschlusspräsenta[on in Modul 12 (Form der Darstellung offen)

Die Absolvierung aller Module und alle unter Punkt 1.1) bis 1.5) genannten Inhalte sind Voraussetzungen für den Erhalt des EX-IN Zertifikats.

Ja. Es wird jedoch von den Trainerinnen eine Adressliste mit potentiellen Praktikumsanbietern im Rhein-Main-Gebiet ausgehändigt.

Sie dürfen entschuldigt 1 Modul fehlen. Weitere Module, an denen Sie während der regulären Ausbildungszeit nicht teilnehmen können, können im darauffolgenden Kursjahr 2 oder nach Absprache an anderen Kursorten nachgeholt werden.Bitte beachten Sie, dass ein Zertifikat u.a. erst nach Absolvierung aller 12 Kursmodule ausgehändigt werden kann.

Das Hauptanliegen der Beteiligung von “Experten durch Erfahrung” ist, die individuelle Erfahrung als Ressource zu nutzen. Dazu müssen die Betreffenden in der Lage sein, ihre Erfahrungen und ihre Bewältigung zu reflektieren. Dies ist mit der Bereitschaft und der Fähigkeit verbunden, diese Erfahrungen als Teil des Reflektionsprozesses mit anderen auszutauschen.
Um zu verhindern, lediglich traditionelles Wissen und bekannte Erklärungen zu reproduzieren, hat das Projekt EX-IN die eindeutige Aufgabe, eine Ausbildung zu anzubieten und zu entwickeln, die auf individuellen Erfahrungen und deren Austausch aufbaut.
Der Unterricht ist vielschichtig und abwechslungsreich in der Didaktik und passt sich den unterschiedlichen Lerntypen an. Er ist überwiegend interaktiv (u.a. Einzel-, Zweier und Gruppenübungen) und besteht lediglich zu einem geringen Teil aus PowerPoint-Vorträgen.

Im klassischen Sinne nein. D.h. die Modulinhalte sollten von den Teilnehmenden achgearbeitet werden, werden jedoch im Folgemodul nicht „abgefragt“.
In den Modulen werden Literaturhinweise zu den jeweiligen Themen ausgegeben. Es obliegt jedem einzelnen Teilnehmenden selbst, sich weiter einzulesen.

Kosten
Pro Modul 270 Euro x 12 + einmalig Ex In Zer:fikatsgebühren i.H.v. 50€ = 3.290,00€ Gesamtkosten
Die Kosten beinhalten:
– Durchgehende Ansprechbarkeit der Trainerinnen auch außerhalb der Modulzeiten
– Sämtliche Schulungsunterlagen inkl. Handbuch in Papierform (wird zu Beginn ausgeteilt)
– Adressenvermittlung und Unterstützung beim Finden und Bewerben für die Praktika
– Getränke und Snacks während der Ausbildung

Fördermöglichkeiten
Stifungen, Integrationsamt, Rentenversicherung, zukünftige Arbeitgeber, ggf. Aktion Mensch, Arbeitsamt ….

Die Teilnahme bzw. die erfolgreiche Teilnahme wird durch eine Bescheinigung am Ende des Basiskurses bzw. des Aukaukurses bestä:gt. Für eine erfolgreiche Teilnahme ist Voraussetzung, dass der/die TeilnehmerIn:

Wenn Sie als EX-IN Genesungsbegleiter:in in einer psychiatrischen Einrichtung tätig
werden wollen, wird in der Regel immer ein zertifizierter Abschluss gefordert.

Die beruflichen Einsatzmöglichkeiten von EX-IN’lern sind vielfältig, zum Beispiel arbeiten sie als Genesungsbegleiter:innen in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen – kurz: Überall dort wo Menschen genesen. Diese sind Tagestätten, Werkstätten, stationäre Wohnheime (besondere Wohnformen), Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, und unabhängige Teilhabe Beratungsstellen.
Auch im Bereich Betreutes Einzelwohnen und im gesamten klinischen Bereich wie Tagesklinik oder stationäre Psychiatrie sind mittlerweile Ex In’ler vertreten. Manche spezialisieren sich hier je nach eigenem Erfahrungshintergrund auf eine spezielle Zielgruppe wie bspw. Frauen, Kinder, Junge Erwachsene, Obdachlose u.v.m.
Ex In’ler und fungieren bei ihrer Tätigkeit oft als Brückenbauer zwischen den Klienten und den Fachkräften und bieten u.a. auch sogenannte Recovery Gruppen für Betroffene in den Einrichtungen an.

Die Entlohnung von Mitarbeiter*Innen ist generell von den Tarifverträgen und den geschlossenen Leistungs-und Prüfungsvereinbarungen des jeweiligen Kostenträgers abhängig. In der Regel erfolgt hier eine Einstufung je nach Qualifikation.

Da die Ex In Ausbildung im Vergleich zu einer klassischen Ausbildung wie beispielsweise die zum Heilpädagogen jedoch relativ kurz ist und die Ex In Ausbildung nicht als Fachkraftausbildung im klassischen Sinne aufgefasst wird, werden Ex In´ler oft noch auf dem Niveau von Hilfskräften bezahlt.

Hier darf im Hinblick auf die jeweiligen konkreten Tätigkeitsfelder ein Umdenken in der Entlohnungspraxis stattfinden. Oft übernehmen Ex In´ler in der Praxis die gleichen Aufgaben wie ihre Kolleg*Innen, werden als Spezialisten bei schwierigen und schwer erreichbaren Klienten eingesetzt, sollen den Recoveryansatz in der Organisation etablieren und für mehr Nutzbeteiligung sorgen.

Hier entsteht eine Diskrepanz zwischen Bezahlung und Qualifikation, da sich die Qualifikation nicht nur aus der relativ kurzen
12 -monatigen Ausbildung ergibt, sondern vor allem aus der vorab bewältigten Krisen-und Krankheitserfahrung.

Bei Doppelqualifikationen wird der ursprüngliche Beruf des Absolventen als Kriterium für die Einstufung im Entlohnungssystem herangezogen. Wenn Jemand beispielsweise bereits ein Studium im sozialen Bereich im ersten Berufsleben abgeschlossen hat, kann er auf dem Niveau einer Sozialarbeiterin bezahlt werden.

Einfach über Jobbörsen oder die Arbeitsagentur. Schauen Sie auch gerne bei den Stellenangeboten für Genesungsbegleiter auf unserer Seite vorbei.

Literaturtipps

Jahnke, Bettina (2014): Ex-In Kultur-Landschaften, zwölf Gespräche zur Frage: Wie gelingt Inklusion? Paranus Verlag

Jahnke, Bettina: Vom Ich-Wissen zum Wir-Wissen, mit Ex-In zum Genesungsbegleiter. 216 Seiten, Paranus Verlag

Bombosch, Jürgen; Hansen, Hartwig; Blume Jürgen: Trialog praktisch, Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle gemeinsam auf dem Weg zur demokratischen Psychiatrie. 200 Seiten, Paranus Verlag

Hansen, Hartwig: Der Sinn meiner Psychose, zwanzig Frauen und Männer berichten. 200 Seiten, Paranus Verlag

Jörg Utschakowski, G. Sielaff, T. Bock, A. Winter: „Experten aus Erfahrung – Peerarbeit in der Psychiatrie“

Beneker, Christian (2014): Wie „Experten aus Erfahrung“ neue Wege begehen – Genesungsbegleiter: Neue Hilfe für Psychiatrie-Patienten. URL: http://www.nordkurier.de/gesundheit/genesungsbegleiter-neue-hilfe-fuer-psychiatrie- patienten-084217401.html (Stand: 31.03.2017).

Knuf, Andreas; Bridler, Sabrina (2008): Recovery konkret. Wie man Zuversicht im psychiatrischen Alltag vermitteln kann

Lipkowski, Clara (2017): Experten aus Erfahrung: Hilfe in seelischen Krisen. Bei der Caritas betreuen psychisch Kranke andere Betroffene. URL: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/experten-aus-erfahrung-hilfe-in- seelischen-krisen-1.3323951 (Stand: 31.03.2017).

Michalczak, Frank (2015): Experte hilft in seelischer Not. URL: https://www.rga.de/lokales/remscheid/experte-hilft-seelischer-4878008.html (Stand: 31.03.2017)

Osterfeld, Margret; Miller, Mario; Kaufmann, Markus; Hurtz, Roswitha; Stierl, Sebastian; Buchta, Ursula; Pullen, Vicky; Aderhold, Volkmar & Hinüber, Wassili (2014): Neuroleptika reduzieren und absetzen. Eine Broschüre für Psychose-Erfahrene, Angehörige und Professionelle aller Berufsgruppen. Hrsg. DGSP. Köln.

Utschakowski, Jörg (2015): Mit Peers arbeiten. Leitfaden für die Beschäftigung von Experten aus Erfahrung, Köln: Psychiatrie Verlag.

Andreas Knuf: „Empowerment und Recovery“

Andreas Knuf, Ulrich Seilbert: „Selbstbefähigung fördern“

Matthias Hammer, Irmgard Plößl: „Irre verständlich – Menschen mit psychischer Erkrankung wirksam unterstützen“

Resilienzspinne: www.katjamichalek.de „Nichts ist zu schwer, für den der spinnt.“ Eva Kalbheim: „Resilienz für Dummies“

Monika Gruhl: „Die Strategie der Stehauf-Menschen“ Theodor Dierk Petzold: „Praxisbuch Salutogenese“

Matthias Rosemann: „Selbstbestimmtes Wohnen“

Matthias Rosemann: BTHG – die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Arbeit

Seligmann, Martin E. P. (2016): Erlernte Hilfslosigkeit. 5. neu ausgestattete Auflage, Beltz Verlag

Amering, Michaela & Schmolke, Margit (2006): Hoffnung-Macht-Sinn. Recovery-Konzepte in der Psychiatrie. In: Schweizer Zeitschrift für Managed Care, Public Health, Gesundheits- und Sozialökonomie 1, S. 20-22

Amering, Michaela & Schmolke, Margit (2012): Recovery: das Ende der Unheilbarkeit. Bonn : Psychiatrie-Verl., 5., überarb. Aufl.

Chinman, Matthew; George, Preethy; Dougherty, Richard H.; Daniels, Allan S.; Ghose,

Sushmita Shoma; Swift, Anita & Delphin-Rittmon, Miriam E. (2014): Peer support services for individuals with serious mental illnesses: Assessing the evidence. In: Psychiatric Services 65 (4), pp. 429-441. URL: http://ps.psychiatryonline.org/doi/pdf/10.1176/appi.ps.201300244 (Stand: 31.03.2017).

Cook, Judith A.; Copeland, Mary Ellen; Corey, Linda; Buffington, Erica; Jonikas, Jessica A.; Curtis, Laurie C.; Grey, Dennis D. & Nichols, William H. (2010): Developing the evidence base for peer-led services: Changes among participants following Wellness Recovery Action Planning (WRAP) Education in two statewide initiatives. In: Psychiatric Rehabilitation Journal 34 (2), pp. 113-120. URL: https://www.researchgate.net/publication/47449646_Developing_the_evidence_base_for_p eer- led_services_Changes_among_participants_following_Wellness_Recovery_Action_Planning_ WRAP_Education_in_two_statewide_initiatives (Stand: 31.03.2017).

Collins, Rachel; Firth, Lucy & Shakespeare, Tom (2016): ‘‘Very much evolving’’: a qualitative study of the views of psychiatrists about peer support workers. In: Journal of Mental Health 25 (3), pp. 278-83.

URL:https://www.researchgate.net/publication/301277244_Very_much_evolving_a_qualitat ive_study_of_the_views_of_psychiatrists_about_peer_support_workers (Stand: 31.03.2017).

Gidugu, Vasudha; Rogers, E. Sally; Harrington, Steven; Maru, Mihoko; Johnson, Gene; Cohee, Julie & Hinkel, Jennifer (2015): Individual Peer Support: A Qualitative Study of Mechanisms of Its Effectiveness. In: Community Mental Health Journal 51 (4), pp. 445-452. URL: https://www.researchgate.net/publication/269999328_Individual_Peer_Support_A_Qualitati ve_Study_of_Mechanisms_of_Its_Effectiveness (Stand: 31.03.2017).

Gillard, Steve; Holley, Jess; Gibson, Sarah; Larsen, John; Lucock, Mike; Oborn, Eivor; Rinaldi, Miles & Stamou, Elina (2015): Introducing New Peer Worker Roles into Mental Health Services in England: Comparative Case Study Research Across a Range of Organisational Contexts. In: Administration in Policy and Mental Health 42 (6), pp. 682–694. URL: https://www.researchgate.net/publication/267274002_Introducing_New_Peer_Worker_Role s_into_Mental_Health_Services_in_England_Comparative_Case_Study_Research_Across_a_ Range_of_Organisational_Contexts (Stand: 31.03.2017)

Lloyd-Evans, Brynmor; Mayo-Wilson, Evan; Harrison, Bronwyn; Istead, Hannah; Brown, Ellie; Pilling, Stephen; Johnson, Sonia & Kendall, Tim (2014): A systematic review and meta- analysis of randomised controlled trials of peer support for people with severe mental illness. In: Biomed Central Psychiatry 14 (39), pp. 1-12. URL: http://bmcpsychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-244X-14-39 (Stand: 31.03.2017)

Mahler, Lieselotte; Jarchov-Jàdi, Ina; Gervink, A.; Ayilmaz, H.; Wilfer, A.; Sischka, K.; Wullschleger, Alexandre & von Peter, Sebastian (2015): Mehrperspektivität und Peers auf psychiatrischen Akutstationen. Das Weddinger Modell. In: Nervenheilkunde 34 (4), S. 249-252 URL: http://www.schattauer.de/de/magazine/uebersicht/zeitschriften-a- z/nervenheilkunde/inhalt/archiv/issue/2196.html (Stand: 31.03.2017).

Mahlke, Candelaria; Krämer, Ute Maria; Kilian, Reinhold & Becker, Thomas (2015): Bedeutung und Wirksamkeit von Peer-Arbeit in der psychiatrischen Versorgung. In: Nervenheilkunde 34 (4), S. 235-235. URL: http://www.schattauer.de/de/magazine/uebersicht/zeitschriften-a-z/nervenheilkunde/inhalt/archiv/issue/2196.html (Stand: 31.03.2017).

Mahlke, Candelaria; Krämer, Ute Maria; Becker, Thomas & Bock, Thomas (2014): Peer support in mental health services. In: Current Opinion Psychiatry 27, pp. 276–281. URL: https://www.researchgate.net/publication/262580200_Peer_support_in_mental_health_ser vices (Stand: 31.03.2017).